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Glauben!

Manche Menschen kommen sich besonders klug vor, wenn sie mit der alten „Weisheit“ kontern: „Glauben heißt nichts wissen.“

Oft schüchtern sie uns als „Glaubende“ damit so ein, dass wir nichts mehr zu sagen vermögen. Dabei handelt es sich um den einfachen Sachverhalt der Unwissenheit. Glauben heißt im Lateinischen „credere“ oder „putare“ im Griechischen „pisteuo“ oder „nomizo“.

 Was will ich damit sagen? Einfach folgendes: Bedauerlicherweise ist es unserer so schönen Deutschen Sprache nicht gelungen zwei unterschiedliche Sachverhalte sprachlich voneinander zu trennen; nämlich: „Ich glaube, dass es morgen regnet“ und „Ich glaube an Dich“.

Im ersten Fall heißt es nämlich wirklich: „Ich weiß es nicht, aber ich denke, es wird so sein.“ Im zweiten Fall heißt es aber ganz deutlich: „Ich vertraue Dir! Ich glaube einfach an Dich!“

Jetzt sehen wir, dass der Mensch, der an Christus glaubt, mit dem „Herzen“ glaubt. Er glaubt also an eine Person! – Das ist z.B. auch die Grundlage für eine Ehe: „Ich glaube an Dich! Du bist ein guter Mensch! Ich setze mein Vertrauen auf Dich!“

Und das ist der Glaube, mit dem ein Christ an Christus glaubt. Das ist genau derselbe Glaube mit dem ein Bräutigam an seine zukünftige Braut „glaubt“. Und das muss er ganz einfach, sonst kann er ihr sein „Ja“ nicht geben.

Verwenden wir den Begriff „Glauben“ mit dieser Einsicht, so stellen wir fest: Ich muss an etwas bzw. jemanden „glauben“, sonst kann ich nicht leben.

Wer das nicht einsieht, den muss man links stehen lassen. Der ist noch nicht „beziehungsreif“.

Wir Christen haben einander so viel zu sagen, wie das „Glauben“ unser Leben ruhig und klar macht.

Gehören wir jetzt zusammen, oder bleibt die Unsicherheit? – Ich wünsche Dir das Erstere!!!

 P. Ferdinand Zwettler OCist

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