Jesus Christus kommt in euren Reden nicht mehr vor

Gelehrten seiner Zeit wirft unser Ordensvater, der heilige Bernhard, seinen geistlichen Kontrahenten, den Lehrern der Universität von Paris vor, dass sie JESUS CHRISTUS verschweigen, dass CHRISTUS in ihren Reden nicht mehr vorkommt.

Das ist auch ein auffälliges Phänomen der Kirche Europas in unserer Zeit. Bei vielen öffentlichen Reden und Ansprachen, die von Verantwortlichen der Kirche gehalten werden, kommt CHRISTUS nicht mehr vor. Das ist vor allem deshalb keine banale Entwicklung, sondern ein grundsätzliches Problem, weil unsere frohe Botschaft eben keine Weisheitslehre, Philosophie oder Soziallehre ist, sondern eine Person: JESUS CHRISTUS.

Von ihm sagt die Apostelgeschichte: „Es ist uns kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch, den wir gerettet werden sollen.“ Und der Apostel Paulus ruft den Korinthern kraftvoll zu: „Ich will nichts kennen als JESUS CHRISTUS, und zwar als den Gekreuzigten.“ (1Kor 2,2)

Wir sollten uns über die Krise eines ehemals christlichen Europas und über die Krise der Kirche in Europa nicht allzu sehr wundern, wenn wir konstatieren müssen, dass die Kirche alles Mögliche verkündigt, aber nicht mehr das, wozu sie von ihrem eigenen Grundverständnis her den Auftrag hat. JESUS CHRISTUS KOMMT IN UNSEREN REDEN NICHT MEHR VOR. Als Kirche, als Gläubige, als CHRISTEN verleugnen wir uns aber selbst, wenn wir JESUS CHRISTUS nicht bekennen und verkündigen.

ITE MISSA EST! GEHT, IHR SEID GESANDT! heißt der Ruf am Ende der heiligen Messe. Gesandt, den Menschen JESUS CHRISTUS zu verkündigen. GEHET HIN IN FRIEDEN! heißt die freie Übersetzung im deutschen Messbuch. Der Sendungsauftrag der Kirche, JESUS CHRISTUS zu verkündigen, ist der Auftrag, den Frieden in die Welt zu tragen. Alles andere war und ist ein fruchtbares und böses Missverständnis dieses Sendungsauftrags.

Wenn wir den Frieden in Europa sichern wollen, dann sollten wir mit der Verkündigung des Namens dessen beginnen, der selbst der Friede ist: JESUS CHRISTUS IST DER HERR, ZUR EHRE GOTTES DES VATERS.

Euch allen verbunden in CHRISTUS
P. Simeon