Ein besonderer Gedenktag

Liebe Pfarrgemeinde!

Mitten in der Fastenzeit feiern wir einen besonderen Heiligen. Er wurde in Tasswitz, Südmähren im Jahr 1751 geboren und erlernte in Znaim das Bäckerhandwerk. Von da führt sein Weg über Rom in die Einsiedelei, was aber seinem Drang für Gott mehr zu tun auf die Dauer nicht genügen kann. Der Bäckerjunge möchte Priester werden. Doch so einfach wird es ihm nicht gemacht! Er nimmt eine Stelle im Prämonstatenserstift in Znaim an, dort ist er sogenannter Tafeldecker, also für den Tisch der Stiftsherren verantwortlich. Nebenbei studiert er schon und erlernt mühevoll die lateinische Sprache. Nach einiger Zeit kehrt er Znaim den Rücken, um in Wien wieder als Bäcker zu arbeiten und zu studieren. Da aber die Luft des josephinischen Wien seiner katholischen Nase weh tut, geht er wieder nach Rom. Dort lernt er den Orden der Redemptoristen kennen und schätzen und tritt in diesen damals noch jungen Orden ein. Mit 34 Jahren ist unser Spätberufener endlich am Ziel: er wird zum Priester geweiht! Wissen Sie vielleicht schon wen ich hier beschreibe? Wenn nicht, so schauen wir halt weiter…

Was dann beginnt ist ein Leben voller Gebet und Arbeit, Verfolgung und Opfer, Leiden und Freuden: in der Schweiz, in Polen, in Deutschland, bis Ihn Napoleon überall vertreibt. Ab dem Jahr 1808 wirkt der Heilige in Wien. Er ist einer von denen, die sich in ihrem Eifer keine Ruhe gönnen. Ob er auf der Kanzel, am Krankenbett, im Beichtstuhl tätig ist, ob er mit frommen Christen, mit Zweiflern und Atheisten, mit Politikern, Künstlern oder Jugendlichen spricht, ist ganz gleich: der Heilige wird verstanden! Denn Menschen, die von Gott so ergriffen sind wie unser Heiliger, werden immer verstanden. Es war damals für die Gläubigen keine einfache Zeit, aber dieser heilige Priester und Ordensmann wusste damit umzugehen, um die Menschen näher zu Christus zu bringen. Man sagt, dass er Wien wieder katholisch gemacht hat, seine Devise lautete: Man muss das Evangelium neu predigen, damit es alle verstehen.

Am 15. März 1820 ist er verstorben, sein Grab ist in der Redemptoristenkirche Maria am Gestade im 1. Bezirk in Wien. Im Jahre 1909 wird der Bäckerjunge aus Znaim heiliggesprochen, und seit 1914 ist er der Stadtpatron von Wien! Wissen Sie nun wen ich meine? Es ist der Heilige Klemens Maria Hofbauer!

Liebe Gemeinde! Es ist gut diesen heiligen Mann zu kennen, noch besser ist es, wenn wir seinen Eifer für Gott und unsere Nächsten ein wenig nacheifern können! Möge uns Gott jetzt in der Fastenzeit und durch das Osterfest diese Gnade schenken! Das wünsche ich uns allen.

Zum Schluss noch einige Dankesworte an meine lieben Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Pfarre. Danke an die, welche den Pfarrball, den Kinderfasching, die Seniorenrunde, das Pfarrcafé und vieles weitere vorbereiten und betreuen, ein Vergelt’s Gott an unsere Lektoren, an die Ministranten, an die Erstkommunionhelfer welche unermüdlich mit den Kindern tätig sind, unserem Diakon Markus und meinen Mitbrüdern aus dem Stift, welche mich großartig in der Pfarre unterstützen sei auch gedankt und zu guter Letzt auch Frau Rothland für ihren verlässlichen Dienst in der Pfarrkanzlei. Wir sind eine große Familie, die Pfarrfamilie Heiligenkreuz – Viribus Unitis!

Gott schütze Sie alle,
Ihr Stiftspfarrer P. Severin OCist