Kardinal Müller besucht Heiligenkreuz

Der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, wird am kommenden Wochenende die Philosophisch-Theologische Hochschule in Heiligenkreuz besuchen. Anlass ist das 40-Jahr-Jubiläum des zur Hochschule gehörenden „Überdiözesanen Priesterseminars Leopoldinum Heiligenkreuz“. Müller war als Regensburger Bischof (2002-2012) mit dem Priesterseminar eng verbunden und hat die Geschichte des Leopoldinums „maßgeblich beeinflusst“, betonte Rektor P. Karl Wallner.

Höhepunkt des Besuchs ist die Sponsion 27 Studierender am Samstag, dem 14. November, um 14 Uhr im Kaisersaal. Müller wird die Sponsion vornehmen. Im aktuell laufenden Wintersemester haben sich 295 Studenten in Heiligenkreuz inskribiert; 253 davon absolvieren ein Vollstudium, 42 sind als Gasthörer gemeldet. 158 der 295 Studierenden sind Ordensleute und Priesteramtskandidaten. Die Hochschule ist somit die größte Priesterausbildungsstätte im deutschen Sprachraum. Von den 27 neuen „Magistri“ sind 21 Ordensleute und zukünftige Priester.

Um 18 Uhr folgt eine Pontifikalvesper zum Fest des Heiligen Leopold in der Abteikirche. Tags darauf, am Sonntag, steht Kardinal Müller um 9.30 Uhr einem Pontifikalamt in der Abteikirche vor und wird anschließend das neu errichtete Priesterstudenten-Wohnheim „Pax“ segnen.

Der Ausbau des Priesterseminars war aufgrund der steigenden Seminaristenzahl nötig geworden. Aktuell leben 38 Priesteranwärter im Seminar, das aber nur über 28 Zimmer verfügt. Zehn der 38 Seminaristen leben deshalb in Wohncontainern. Im Februar sollen die zukünftigen Priester nun in das neue Wohnheim „Pax“ übersiedeln.

Müller hat Geschichte „maßgeblich beeinflusst“

Kardinal Müller habe die Geschichte des Priesterseminar als Bischof von Regensburg „maßgeblich beeinflusst“, sagte Wallner. 1975 war das heutige Leopoldinum von seinem Vorgänger Rudolph Graber als „Collegium Rudolphinum“ gegründet worden, um dort Priester für seine Diözese auszubilden. 2006 zog Bischof Müller die Studenten aus Heiligenkreuz ab und holte sie nach Regensburg zurück. Seither ist das Priesterseminar in der Trägerschaft des Zisterzienserstiftes und wird als „Überdiözesanes Priesterseminiar“ geführt.

Zugleich setzte die Österreichische Bischofskonferenz 2006 eine Ständige Kommission ein, deren Aufgabe in der Aufsicht des Leopoldinum besteht. Diese Kommission setzt sich aus dem Erzbischof von Wien, dem Diözesanbischof von Graz-Seckau und dem Diözesanbischof von St. Pölten zusammen. Das Seminar hat in den letzten 40 Jahren über 200 Priester hervorgebracht.

Die Feierlichkeiten zum 40-Jahr-Jubiläum des Seminars starten am Montag, 16. November, 9 Uhr, mit einem Festakt. Im Kaisersaal wird eine Festschrift und ein Dokumentarfilm präsentiert. Im Anschluss findet ab 10.30 Uhr eine Festmesse in der Katharinenkapelle des Priesterseminars statt. Hauptzelebrant ist Abt Maximilian Heim. Die Messe wird von EWTN.de live übertragen.

Studierendenzahl seit 1999 vervierfacht

Aktuell studieren 253 Vollzeit-Studenten und 42 Gasthörer an der Hochschule Heiligenkreuz. Seit seiner Gründung 1999 hat sich die Studierendenzahl somit vervierfacht – „ein Zeichen für den außerordentlichen Wachstum und erstaunliche Blüte der Hochschule“, so Wallner.

Die Studierenden im Vollstudium haben alle die Matura, ein Dutzend hat außerdem spezielle Curricula, etwa ältere Ordensleute oder bewährte ständige Diakone auf dem Weg  zur Priesterweihe. Zwei Drittel der Studierenden sind deutschsprachig – davon sind 93 aus Österreich, 100 aus Deutschland und sieben aus der Schweiz.

Die größte fremdsprachige Gruppe kommt aus Vietnam. Insgesamt studieren an der Hochschule Menschen aus 35 Nationen, die größte Gruppe darunter sind die Vietnamesen. 14 vietnamesische Zisterzienser absolvieren ihre Ausbildung in Heiligenkreuz.

(KAP)