Christ, der Retter ist da!

Die Ereignisse der letzten Monate sorgten in unserer Heimat und in ganz Europa für große Verunsicherungen. Zunächst die großen Flüchtlingsströme und dann die Terrorakte von Paris. Viele verstehen die Welt nicht mehr. Das Vertrauen in die politischen Mächte sinkt, weil offensichtlich ist, dass die entstandenen Probleme nicht mehr zu bewältigen sind und unsere rein menschlichen Kapazitäten übersteigen. Viele fragen sich, wer denn jetzt eigentlich die Geschicke der Welt bestimmt.

Für uns Christen bleibt die Antwort auf diese Frage immer die gleiche. Wenn wir zu Weihnachten singen: „CHRIST, DER RETTER IST DA!“, dann ist das ein Glaubensbekenntnis, das unser ganzes Leben bestimmt und verwandelt. Ein Bekenntnis, dass das Kind in der Krippe der Heiland der Welt ist.

Heiland heißt Arzt, der gekommen ist, um zu heilen, was in dieser Welt verwundet ist. Was ist denn die Wunde, die CHRISTUS heilen möchte? Es ist die Wunde der Gottesferne, in die sich der Mensch begibt, wenn er die Geschicke dieser Welt und seines eigenen Lebens von seinem Ursprung trennt.

Der Mensch, der sich gewaltsam von seinem Schöpfer losreißt, kann nicht zur Ruhe und zum Frieden kommen, weil er seinen Ursprung und damit sein Ziel nicht mehr kennt. Er irrt so lange in dieser friedlosen Welt umher, bis er das Maß dieser Welt ausgeschöpft hat und erschöpft ins selbst geschaffene Nichts zu versinken droht.

Viele Wunden der Seele entstehen durch dieses gewaltsame Losreißen von Gott. Da aber Gott nie aufhört, den Menschen zu suchen und zu lieben, kommt er selbst als Mensch in diese Welt, um den Menschen zu zeigen, wie wahr das Wort am Anfang der Schöpfung ist, dass der Mensch Ebenbild Gottes ist.

Die Menschlichkeit, die in unseren Tagen so oft beschworen wird, ist dann erst wahrhaftig, wenn sich der Mensch als Ebenbild Gottes in seinem Ursprung zu erkennen vermag. Damit uns das allen besser gelingt, kommt der Heiland als Kind in diese Welt. Mein „JA“ zum Kind in der Krippe ist mein „JA“ zu meiner eigenen Würde als Kind Gottes – als Mensch. Es ist mein „JA“ zu meiner Heilung und meiner Rettung durch JESUS CHRISTUS. GOTT, der Vater im Himmel schickt seinen Sohn JESUS CHRISTUS als Kind in diese Welt, damit ich selbst lerne und immer tiefer erkenne, was es heißt, Kind Gottes zu sein.

Die Macht Gottes in dieser Welt erweist sich nie in Gewalt. Die Macht Gottes erweist sich in der menschlichen Schwachheit JESU CHRISTI von der Hilfsbedürftigkeit des Kindes in der Krippe bis zur Ohnmacht am Kreuz. In diesem göttlichen Machterweis, liegt die Erlösung von uns allen, liegt das Heil der Menschen.

„CHRIST, DER RETTER IST DA!“

Diese Freude über unsere Rettung wünsche ich allen, die sich aufmachen, um zur Krippe zu kommen, um das göttliche Kind zu sehen und es anzubeten.
Allen wünsche ich von Herzen eine gesegnete Adventszeit und den Frieden der Weihnacht.
Euer P. Simeon