Das Fest des Lebens

Für die Kirche ist Ostern das Fest der Feste, das Fest des Lebens, das höchste Fest des Kirchenjahres. Der HERR ist auferstanden. Die Kirche jubelt 50 Tage lang bis zum Pfingstfest. Der große Gesang der Osterzeit ist das Halleluja. Alles ist auf Erlösung und Erfüllung angelegt.

„Sterben werd‘ ich um zu leben“ und „Auferstehn, ja auferstehn“ dichtet Klopstock, und der Komponist Gustav Mahler hat das in seiner 2. Sinfonie, der Auferstehungssinfonie, in ekstatische Musik vertont. Da hört man, wie die ganze Schöpfung in Jubel ausbricht.

Der Tod ist tot, das Leben lebt. Gegen alle Traurigkeit und Depression, gegen alles Leid und alle Qualen des Lebens, gegen alle Untergangsstimmung und Todessehnsucht steht die unzerstörbare Hoffnung auf die Auferstehung.

Wir wollen uns mit der Verkündigung unserer Hoffnung und unseres Glaubens nicht zynisch über das vielfache, manchmal unfassbare Unglück von Menschen hinwegsetzen und so tun als gäbe es das alles nicht. Wir sollten es schon deshalb nicht tun, weil wir selbst alle durch die Nacht des Leidens und des Sterbens hindurch müssen. Wir wollen aber aus Erfahrung mit tiefer Gewissheit sagen, dass das Leid nie das Ende ist, sondern, dass das Leid immer überwunden wird, dass am Ende die Erlösung steht.

Wenn wir mit Christus leiden und sterben, werden wir auch mit IHM auferstehen. Wenn Christus nicht auferstanden ist, dann ist unser Glaube sinnlos. Unser ganzes Leben, unser Leiden und unser Sterben bekommen ihren Sinn einzig durch den Glauben an die Auferstehung. In der Vereinigung mit Christus wächst dieser Glaube zu einer Gewissheit, die das Leben lebenswert macht.
Der Glaube an die Auferstehung Jesu Christi und die Hoffnung auf meine eigene Auferstehung vertreibt alle Traurigkeit und Dunkelheit aus meiner Seele.

Zu Ostern wollen wir uns herausreißen lassen. Heraus aus unseren Abgründen und hinauf in den Himmel. Der HERR durchschreitet am Karsamstag die Wirklichkeit bis in den tiefsten Abgrund, um die zu befreien, die auf die Erlösung warten. Lassen wir den HERRN in den Karsamstag unserer Seele, in unsere abgestorbene Sehnsucht, in unsere Unerfülltheit hinein. Wenn wir den HERRN hinein lassen, dann werden wir mit Sicherheit Ostern erleben, Leben in Fülle, Auferstehung.

Allen wünsche ich von Herzen die grenzenlose Freude des Osterjubels.
Halleluja, Jesus lebt!
Der Tod ist tot, das Leben lebt!
Sterben werd‘ ich, um zu leben!

P. Simeon