Die Schöpfungs-Enzyklika „Laudato si’“ von Papst Franziskus

„Wenn wir uns allem, was existiert innerlich verbunden fühlen, werden Genügsamkeit und Fürsorge von selbst aufkommen“, so Papst Franziskus in seiner Erklärung zum Titel „Laudato si‘. Über die Sorge für das gemeinsame Haus“. Das „gemeinsame Haus“ umschließt in dieser Enzyklika die gesamte Schöpfung. Wesentlich für den Papst ist ein „antifragmentarischer Blick“ auf die Welt, in der „alles miteinander verbunden ist“. Es ist ihm ein großes Anliegen, darauf zu verweisen, dass bislang „isolierte Einzelerkenntnisse“ in einen geweiteten Blick integriert werden müssen. Durch die gesamte Enzyklika zieht sich die menschliche Dimension von Ökologie.
Franziskus spricht von einer einzigen, umfassenden sozio-ökologischen Krise: Umweltschutz, Armutsbekämpfung und der Einsatz für Menschenwürde gehörten untrennbar zusammen. Ein wirklich ökologischer Lösungsansatz sei deshalb immer auch ein sozialer Ansatz, „der die Gerechtigkeit in die Umweltdiskussionen aufnehmen muss, um die Klage der Armen ebenso zu hören wie die Klage der Erde“. Nicht zuletzt, weil von der Öko-Krise die Armen am schlimmsten betroffen seien. Die Lösung könne deshalb für den Papst nur in einer „ganzheitlichen Ökologie“ oder „Human-Ökologie“ liegen. Das bedeutet aber etwa auch: Wer für die Bewahrung der Natur eintritt, könne deshalb nicht zugleich für Abtreibung oder Experimente mit lebenden menschlichen Embryonen sein.

Die Enzyklika auf Deutsch: http://w2.vatican.va/content/francesco/de/encyclicals/documents/papa-francesco_20150524_enciclica-laudato-si.html