Erstkommunion am „Weißen Sonntag“

Halleluja! – Mit der Osternacht wurde der Erdkreis endlich wieder erfüllt vom österlichen Jubelruf. Der Tod ist tot, das Leben lebt, halleluja!
Wenn wir in die Natur schauen, sehen wir ganz deutlich, dass das Leben immer stärker ist als der Tod. Erstens gäbe es ja nichts Lebendiges mehr auf der Erde, wenn der Tod wirklich stärker wäre. Zweitens dauert es selbst nach schweren Verwüstungen, z.B. durch Vulkanausbrüche, Feuer, Überschwemmungen etc. nur verhältnismäßig kurze Zeit, bis sich wieder neues Leben dort ansiedelt, bis das erste Grün wieder sprießt und die eben verbrannte Erde Grundlage neuen Lebens, Träger von Hoffnungszeichen wird.

Eine besondere Freude ist es, dass am Weißen Sonntag, den 12. April insgesamt elf Kinder aus unserer Pfarrgemeinde die Heilige Erstkommunion empfangen – auch sie sind als „kleine Blüten“ ein Hoffnungszeichen am Weinstock des Herrn. Und so ist das Leitmotiv der Erstkommunionvorbereitung das Wort Jesu: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“

Die Erstkommunion mag für einige auch „nur“ ein Fest sein, ein Programmpunkt im Lauf der Kindheit: Man schickt die Kinder zur Erstkommunionvorbereitung, weil Kinder eben in diesem Alter, in dieser Schulklasse zur Erstkommunion gehen. Doch egal, wie schwach oder stark die Motivation und der Glaube dahinter auch sein mag: Gott selbst liebt die Kinder, und es ist wahrhaft Sein Leib, den sie in der Erstkommunion empfangen. Die Intensität und Auswirkung dieser Begegnung, welche Spuren sie in den Herzen der Kinder hinterlässt, kann man im Vorfeld und von außen nicht ermessen. Diesem sich bahnbrechenden Pflänzchen des Glaubens im Leben der Kinder eine Stütze zu geben ist aber vor allem die Aufgabe und Verantwortung der Eltern und auch der Taufpaten.

Beten wir also im österlichen Monat April für die Kinder, dass sie selbst in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat (vgl. Galater 5,1) den Glauben so entdecken und leben können, wie es ihrer Sehnsucht und auch der Sehnsucht Jesu entspricht. Denn Jesus sagt: „Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran, denn für solche wie sie ist das Reich Gottes. Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineingelangen. Und er umarmte und segnete sie, indem er ihnen die Hände auflegte.“ (Markus 10, 14-16)

Diese Umarmung und dieser Segen gelten jedem, Alt und Jung, Groß und Klein, nah und fern. Also kommt und lasst euch mit Gott, mit dem Glauben und mit der Kirche versöhnen, dann wächst auch auf verbrannter Erde wieder frisches Grün.

Halleluja,
Euer P. Kilian

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