Fastenbotschaft von Papst Franziskus

Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, angesichts von Krieg und Leid in vielen Teilen der Welt nicht einer „Spirale des Schreckens und der Machtlosigkeit“ zu verfallen: Gläubige sollten das „Meer der Gleichgültigkeit“ ankämpfen, das das Leid von Millionen Menschen auf der ganzen Welt übersieht, und zwar durch Gebet, Herzensbildung und Blick auf die Ärmsten, geht aus der Fastenbotschaft hervor.

Der Text mit dem Titel „Macht euer Herz stark!“ räumt ein, dass in allen Menschen eine Tendenz und Versuchung dazu besteht, gegenüber der ungeheuren Dimension des Bösen und des Leids, der es zu begegnen gilt, indifferent zu bleiben. Die Flut von Bildern und Berichten über das menschliche Leid hat nach Franziskus‘ Worten zu einer weltweiten Gleichgültigkeit geführt.

Diejenigen, denen es gut gehe, nähmen die Not der anderen oft nicht mehr wahr, so der Papst. Gefährlich sei die Flucht „in eine universale Liebe, die sich in der weiten Welt engagiert, aber Lazarus, der vor der eigenen verschlossenen Tür sitzt, vergisst“. Zugleich müssten die Menschen aber auch der Versuchung widerstehen, „die uns glauben macht, wir könnten uns selbst und die Welt ganz alleine retten“. Nötig sei daher ein starkes Herz, das von der Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen erfüllt sei.

Von den Pfarrgemeinden forderte der Papst, sie sollten „Inseln der Barmherzigkeit im Meer der Gleichgültigkeit werden“. Die Kirche könne dann am besten gegen die verbreitete Grundstimmung aufbegehren, wenn sie Gottes Wort verkünde und vorlebe. „Die Kirche ist von ihrem Wesen her missionarisch, nicht in sich selbst zurückgezogen, sondern ausgesendet zu allen Menschen“, so Franziskus. Jeder Einzelne, die christlichen Gemeinden und Gemeinschaften sowie die ganze Kirche sollten die vorösterliche Bußzeit deshalb als „Zeit der Erneuerung“ nutzen.