Pfarrblatt Mai

Liebe Gläubige!

Der Monat Mai ist jener Monat, welcher der Gottesmutter Maria ganz besonders geweiht ist. Überall, auch in unserer Pfarre, finden traditionell die Maiandachten statt, die uns mit Liebe zu Christus und seiner heiligsten Mutter erfüllen sollen. Sie ist unsere himmlische Mutter und Königin. Der Mai aber gehört zur Osterzeit, die 50 Tage dauert, und so umfasst dieser Monat gewöhnlich ganz oder doch sicher die erste Hälfte dieser Gnadenzeit.

Die Hochfeste der Himmelfahrt und der Geistsendung haben fast immer ihren Platz in diesem Monat und ebenso die Hochfeste der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und des Allerheiligsten Altarsakramentes. Der Monat Mai muss darum mit Fug und Recht Maria gehören, da wir die großen Feste der Erbarmung Gottes, unserer Erlösung und Heiligung in den drei göttlichen Personen feiern. Aber Maria ist nicht nur die treue Dienerin ihres Herrn, sondern auch die Mutter ihres Sohnes und die Königin aller Heiligen. Warum ist gerade der Monat Mai in ganz besonderer Weise der Verehrung der allerseligsten Jungfrau Maria gewidmet?

In seinen „Betrachtungen über die Lauretanische Litanei hat der selige Kardinal Newman (1801-1890) eine schöne Antwort formuliert:

,,Weil nach langem Eis und Schnee, nach der drückenden Witterung des Winters, nach den Frühlingsstürmen und Regenschauern die Erde im Monat Mai sich mit neuem Grün und frischem Blätterschmuck bekränzt. Weil überall in Feld und Garten, auf Bäumen und an Fenstern die Blumen erstehen, die Tage länger werden und den Sonnenschein uns immer länger öffnen. Dieser stumme Jubel der Natur ist der natürliche Ausdruck unserer Verehrung für diejenige, die da genannt wird „mystische Rose“ und „goldenes Haus.“

Möge uns dieser Maimonat zu einer Zeit der Gnade, der Freude und der inneren Erneuerung werden! Der Hl. Bernhard von Clairvaux empfiehlt uns daher: „Mitten in Gefahren, Nöten und Unsicherheiten denke an Maria, rufe Maria an. Ihr Name weiche nicht aus deinem Mund, weiche nicht aus deinem Herzen! Damit du aber ihre Hilfe und Fürbitte erlangest, vergiss nicht ihr Vorbild nachzuahmen. Folge ihr, dann wirst du dich nicht verirren. Rufe sie an, dann kannst du nicht verzweifeln, denk an sie, dann irrst du nicht. Hält sie dich fest, kannst du nicht fallen. Schützt sie dich, dann fürchte nichts! Führt sie dich, wirst du nicht müde. Ist sie dir gnädig, dann kommst du sicher ans Ziel!“

Allen einen gesegneten Marienmonat und Gottes reichen Segen!

Euer Stiftspfarrer P. Thomas M. O.Cist.

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