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Über unsere Heimat

Im Brief an die Philipper schreibt der Apostel Paulus: „Unsere Heimat ist im Himmel.“ Das ist ein wunderbares Wort, ein großer Trost, im Letzten unser einziger Trost.

Bei dem Wort Heimat denken viele zunächst an den Ort, wo sie geboren und aufgewachsen sind. In der Heimat bekommen wir entscheidende Prägungen unserer Persönlichkeit: Durch die Mentali-tät der Menschen, die dort leben, beten und arbeiten, durch die Schönheiten und Eigenarten der Natur, durch die Feste, die dort gefeiert werden und ein Ausdruck der Lebensart und der Lebens-freude sind. Heimat ist da, wo wir unsere Wurzeln haben.

Manchmal verlassen Menschen ihre Heimat, um anderswo neue „Wurzeln zu schlagen“. Abraham verließ seine Heimat, weil Gott es ihm aufgetragen hat. Er sollte sich aufmachen in ein Land, „in dem Milch und Honig fließen“. Jede Berufung durch Gott hat etwas damit zu tun, dass wir uns auf-machen in ein Land, das ER uns zeigt. Auch meine Berufung hat mich aus dem schönen Rheinland nach Heiligenkreuz geführt, also in ein Land, in dem Milch und Honig fließen.

Die Entwurzelung, das Weggehen aus der Heimat ist oft mit Sorgen, mit Mühe, mit Schmerzen verbunden. Aber wenn Gott ruft, und wenn ich bereit bin, IHM zu antworten und IHM zu folgen, dann geschieht etwas Wunderbares. Gott schenkt uns eine neue Heimat, eine Heimat, die wir nie mehr verlassen müssen, weil ER, Gott selbst diese Heimat ist: „In IHM leben wir, bewegen wir uns und sind wir“. Wenn wir in Gott leben und in Gott sind, wenn wir in IHM unsere Wurzeln haben, sind wir egal, wo wir auf der Erde stehen in unserer Heimat.

Liebe Heimatfreunde!
Crux stat, dum volvitur orbis — Das Kreuz steht, (während) solange die Erde sich dreht. Am Karfreitag wird auf Golgatha der Baum des Lebens, das Kreuz Jesu Christi aufgestellt. Es ist der Lebensbaum, dessen Wurzeln die ganze Welt durch-dringen.

Es ist der Lebensbaum, der uns die Erlösung bringt. Es ist der Lebens-baum, der der sicherste Wegweiser in unsere Heimat im Himmel ist.

Was auch immer auf der Erde geschehen mag, wenn sie sich wie ein Karussell dreht und uns alles wie verrückt erscheint, es gibt immer die Möglichkeit einen festen Standpunkt zu finden, denn das Kreuz ist unverrückbar, es ist fest in der Erde verwurzelt.

Heimat finden wir da, wo wir unsere Wurzeln haben, wo unser Ursprung ist. Wenn wir uns mit dem Kreuz verbinden, dann stehen wir ganz sicher und fest auf der Erde und haben unsere Wurzeln im Himmel.

Auf unserem gemeinsamen Weg in die Heimat grüße ich alle von Herzen und wünsche eine gesegnete Fastenzeit und ein frohes Osterfest

P. Simeon

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